WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS
KIRCHHEIM TECK 2013-15
AUSGZEICHNET MIT DEM PREIS " BEISPIELHAFTES BAUEN" DER ARCHITEKTENKAMMER BADEN-WÜRTTEMBERG
INTERPRETATION EINES TRADITIONELLEN GEBÄUDETYPUSTYPUS DER KIRCHHEIMER ALTSTADT IN MODERNER HANDSCHRIFT.
BILDER:
KILTZ KAZMAIER ARCHITEKTEN
MARKUS BRÄNDLI
NEUBAU BÜROGEBÄUDE MIT MAISONETTE-WOHNUNG
AUSGANGSLAGE
Am Rand der historischen Altstadt von Kirchheim Teck kann ein kleines Grundstück bebaut werden. Dadurch das s allseitig auf die Grenze gebaut wird, entsteht die Möglichkeit der Realisation eines kleinen Bürogebäudes mit einer Maisonette-Wohnung. Fensteröffnungen sind aus Brandschutzgründen nur zur Straße möglich. Aus wirtschaftlichen Gründen ist es notwendig, dass der Baukörper die maximal zulässige Höhe ausnützt. Das Gebäude zeigt sich mit der Giebelseite selbstbewusst zur Straße, damit die Büronutzung auf sich aufmerksam machen kann. Durch sein steiles Satteldach und die kleinteilige Körnung ist eine Einfügung in die Umgebung gegeben.
ORGANISATION
Im EG und OG1 befinden sich Büroräume, die über eine interne Treppe zusätzlich miteinander verbunden sind. Die Räume orientieren sich über die großen Sitzfenster eindeutig zur Straße und erlauben sowohl Ausblicke als auch Einblicke. Im OG2 und DG befindet sich eine Maisonette-Wohnung, die zusätzlich zu den großen Sitzfenstern über eine große Anzahl von Dachfenstern belichtet und belüftet wird. Alle Etagen sind durch eine einläufige Treppe verbunden, die eine spätere Umnutzung zu einem einem reinen Bürogebäude ermöglicht.
MATERIALITÄT
Der Baukörper zeigt sich ohne Dachüberstand in einem schlichten Rillenputz und schafft sich durch diese Schlichtheit eine Sonderstellung in der heterogenen Nachbarschaft. Akzente werden durch die vier großen Fenster gesetzt, die die hauptsächliche Belichtung und Belüftung der Räume ermöglichen. Diese besondere Stellung wird durch das Hervortreten vor die Fassade und die Rahmungen betont, so dass das Gebäude über diese Öffnungen mit dem Straßenraum, sowohl von innen nach außen als auch von außen nach innen in Verbindung tritt. Im Inneren erhalten diese Fenster eine tiefe Leibung aus Lärchenholz, und sind so als Sitzfenster nutzbar. Die Materialien im Innenraum sind schlicht und robust gehalten. Wände und Decken bleiben sichtbarer Beton, der Boden bekommt einen Zement-Sichtestrich. Das Lärchenholz der Fenster bringt Wärme, die weißen Möbel im Bürobereich erzeugen Sachlichkeit und Eleganz, genauso wie die Stahlblechbrüstungen und interne Treppe im Bürobereich. Zur Verbesserung der Akustik, als Sichtschutz und als weiches, gemütvolles Material kommen große weiße Vorhänge zum Einsatz, die über Lichtkanäle in der Leibung nachts seitlich beleuchtet werden können.
Es entstand ein neuer Stadtbaustein, der durch seine schlichte und konsequente Gestaltung in einem heterogenen Umfeld unaufgeregt auf sich aufmerksam macht.