SOZIALWOHNUNGEN

NOTZINGEN 2016 - 2017

 

MEHRFAMILIENHAUS MIT ACHT WOHNEINHEITEN.

BEITRAG FÜR ZEITGEMÄßES SOZIALES WOHNEN IN TRADITIONELL GEPRÄGTEM UMFELD

 

BILDER: MARKUS GUHL

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AUSGANGSLAGE

Der Entschluss der Gemeinde ein Gebäude für die Folgeunterbringung von Flüchtlingen und sozial schwachen Menschen nicht am Ortsrand, sondern mitten im Ort zu erstellen, bietet die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration der Bewohner. Um förderfähig zu sein, ist es jedoch notwendig auf kleinem Raum viele Wohnungen unterzubringen. Es wird auf eine dauerhafte und dadurch nachhaltige Ausführung Wert gelegt, schließlich soll eine spätere Folgenutzung – ggf. in anderer Art und Weise möglich sein.

 

ORGANISATION

Im Gebäude befinden sich über drei Geschosse verteilt 8 Wohnungen mit kompakten Grundrissen, die je nach Nutzung und Bewohnerzahl flexibel genutzt werden können. Erschlossen werden die Wohnungen über Laubengänge. Verbunden sind die überdachten Laubengänge mit einer außenliegenden, gegenläufigen Stahl-Podesttreppe. Durch die assymetrischen Satteldächer fügt sich das Gebäude selbstverständlich in die ländliche Umgebung ein, die stark von Satteldächern geprägt ist. Das Dach erfüllt zudem eine beschützende Funktion für seine Bewohner, nicht nur vor der Witterung – Schutz und Geborgenheit sind gerade in schwierigen Zeiten wichtig. Der Laubengang dient neben der reinen Erschließung auch als zentraler Ort der internen Kommunikation zwischen den Bewohnern. Durch das Wechselspiel von Aussicht und Einsicht stellen die Laubengänge auch ein wichtiges Element dar, mit dem sich das Gebäude - und mit ihm die Bewohner - in die Umgebung integrieren können. Auf der Rückseite des Gebäudes, zu den privaten Gärten orientiert, befinden sich die Individualräume, die zum Rückzug notwendig sind. 

 

MATERIALITÄT

Die Geste des weit vorstehenden beschützenden Daches wird durch die Holzverschalung am Ortgang und an den beiden Stirnseiten des Gebäudes zusätzlich hervorgehoben. Das Material Holz nimmt die Materialität der traditionellen Scheunen im Ort auf und ist robust genug für eine lange Nutzung mit geringem Sanierungsaufwand. Die beiden Längsseiten sind in einem mineralischen Putz, Geländer und Treppe filigran in Stahl ausgeführt. Die Briefkästen werden als Zeichen der Individualität jeweils den Wohnungen, in einem freundlichen Gelb lackiert, zugeordnet.

Aus der richtigen Entscheidung Sozialwohnungen durchaus im Dorfzentrum realisieren zu können, entstand ein Gebäude, das das Potential mitbringt die Integration der Hausbewohner und gleichzeitig die Neugierde der Dorfbewohner zu fördern.